Miltenberg, 2018

Neubau Kindertagsstätte mit Familienzentrum

Auftraggeber

Kath. Kirchenstiftung St. Jakobus
Pfarrgasse 2
63897 Miltenberg

Gebäudedaten
N/A
Baukosten
N/A
Bauzeit
N/A
Leistungsphasen
N/A

Städtebau I Konzept
Das langestreckte Haus mit unterschiedlichen Höhenstaffelungen wird vor der bestehenden Klostermauer angeordnet. Die Nutzungen des Familienzentrums werden in einem 2-geschossigen Baukörper zum Altbau hin orientiert angeordnet und sollen helfen den Höhensprung von Klostermauer zum Bestand zu vermitteln. Die in drei Baukörper gegliederte Gesamtfigur lässt die Nutzungen Familienzentrum, Kinderkrippe und Kindergarten ablesbar werden.

Erschließung Außen I Innen
Die bestehende Wege- und Fahrverbindung von der Mainstraße zum Franziskushaus wird aufgegriffen und mit der Gestaltung der Außenanlage gestärkt. Durch die Öffnung der bestehenden Halle im UG des Franziskushauses wird eine öffentliche Fußwegeverbindung in den „Klostergarten“ geschaffen. Im Haus werden beiden Nutzern autarke Zugänge mit eigenen Vorzonen angeboten.
Die im Bereich des Baukörpers Familienzentrum angeordneten Mehrzweckräume können sowohl getrennt, als auch als Großraum von beiden Nutzern bespielt werden, die Flurzone und das davor angeordnete Außendeck können die geplanten Veranstaltungen ergänzen. Die durch das gesamte Haus reichende Flurverbindung wird durch Stiche mit Ausgängen oder Blickbeziehungen gegliedert.

Außenraum I Innenraum
Durch die Positionierung des Baukörpers im Nordosten des Gebiets ergibt sich eine klare Zonierung in den privaten Außenbereich der KiTa und den öffentlichen Gartenbereich. Dieser wird nochmals durch den Hauptachsenweg untergliedert, welcher über den neugeschaffenen Durchgang im Kloster Richtung Engelplatz führt. Der südliche Gartenteil wurde unter Berücksichtigung der historischen Strukturen wiederhergestellt und beherbergt die Nachbarschaftsgärten sowie einen Apothekergarten. Im nördlichen Teil in direkter Anbindung an das Familienzentrum befindet sich der Mehrgenerationenspielplatz mit Spielgeräten für alle Altersstufen und einer Boule-Bahn. Die durch die Klostermauer gefassten Flächen für Kindergarten und Kinderkrippe bieten introvertierte Außenflächen mit angemessenem Maßstab und erfassbaren Grenzen für die Kinder.
Die „Haupträume“ im Haus öffnen sich mit großzügigen Verglasungen zum Außenraum. Zum Flur hin werden Binnenräume mit anteiligen Blickbeziehungen zu Flur oder Hauptraum angeordnet. Die „Nebenräume“ mit horizontalen Einzelfenstern bieten eine hohe Nutzungsflexibilität für konzentriertes Arbeiten.

Konstruktion I Material
Das neue Haus ist als monolithischer Massivbauten in 45 cm starken Außenmauern aus Leichtbeton mit teilweise gestrahlten oder gestockten Sichtbetonoberflächen Innen und Außen geplant. Mit der Verwendung von regionalen Zuschlagsstoffen soll eine Materialverwandtschaft zur Sandsteinmauer geschaffen werden. Die Dachkonstruktionen als sichtverschalte Zimmermannskonstruktion, Holzfassaden/fenster und Parkettböden bilden den Kontrast zur rauen Betonstruktur. Regionale Baumaterialien und Firmen können hierbei die entsprechende Berücksichtigung finden. Die Flachdächer mit extensiver Begrünung ergänzen die Speichermasse der Außenwände.

Ökonomie I Ökologie
Die Materialwahl folgt dem Konzept einen reduzierten
Bauunterhalt für die Neubauten sicherzustellen.
Durch die hochwärmegedämmte Hülle mit
ausreichender Speichermasse können die Gebäude
mit niedrigem Primärenergieeinsatz betrieben
werden. Das Regenwasser soll im Hinblick auf eine
Entlastung des öffentlichen Abwassernetzes und
eine möglichst vollständige Versickerung
beziehungsweise Nutzung im Rahmen einer
Rückgewinnung aufgefangen werden. Die
Speicherung des Regenwassers erfolgt zentral in
einem Speicher. Unter dem Aspekt des
ressourcenschonenden Umgangs mit Trinkwasser
erfolgt eine Nutzung des gespeicherten Wassers als
Grauwassernutzung und für die Gartenbewässerung,
bevor es über Regenüberlaufbecken und
Versickerungsmulden in den
natürlichen Kreislauf zurückgeführt wird. Die
Parkflächen der Besucher- Mitarbeiterstellplätzen
sollen als Rasenpflaster ausgeführt werden um den
versiegelten Anteil der genutzten Fläche zu
minimieren.